Pressestimmen DN2019

Tagblatt vom 13.10.2019

In Tägerwilen gibt’s Schreckensszenarien im Gewächshaus

Bei den «Dark Nights» in Tägerwilen wagten sich am Wochenende nicht nur Horrorfreaks in die «Cave». Auch Menschen, die sich ihren Ängsten stellen wollten, wagen den Horrotrip.

Judith Schuck

 

Allein der Schritt in die Dunkelheit kostete Überwindung. In ein finsteres Labyrinth, von dem man weiss, dass darin Ungeheuer lauern – wer tut sich das freiwillig an? Viele. Denn die «Dark Nights» ziehen ihr Publikum an, je furchteinflössender die sogenannte «Scare Zone» gestaltet ist, desto besser.

 
 
 
Eine weitere Gruselfigur in der Höhle. (Bild: Andrea Stalder)

Eine weitere Gruselfigur in der Höhle. (Bild: Andrea Stalder)

Bevor es in die Schreckenszone geht, erklärt einem der «Verrückte» noch die Spielregeln. Er ist bisher der Einzige, der die «Cave» lebend verlassen hat – das zerrissene Shirt und die blutigen Striemen, die sich von seinem Rücken über den ganzen Körper ziehen, zeugen vom Kampf mit den grausamen Wesen, die diese dunkle Höhle bewohnen.

Die Gäste bekommen ein Nachtsichtgerät umgehängt, damit sie das Grauen besser sehen können; ausserdem heisst es: Wenn du niemanden berührst, wird auch dich niemand berühren.

In fünf Minuten durch die Hölle

Okay, Zähne zusammenbeissen und rein. Zunächst ist es nur stockfinster. Doch was wären die «Dark Nights» ohne ihre Darsteller? In einer Ecke bewegt sich etwas – das Nachtsichtgerät benutzen nur Mutige, Menschen mit Fluchtinstinkt wollen gar nicht so genau sehen, was für ein Monster sich auf sie zubewegt.

Eine Mumie versperrt den Besuchern den Weg. (Bild: Andrea Stalder)

Eine Mumie versperrt den Besuchern den Weg. (Bild: Andrea Stalder)

Die Tunnel werden dunkler und enger, bis man kriechen muss – plötzlich verfolgt einen ein zischelndes, spuckendes Wesen. Zurück geht nicht. Also weiter. Da, lauter Leichen hängen von der Decke! Als sich eine davon bewegt, ist es aus. Nichts wie raus. Doch die zischelnden Wesen werden immer mehr und kommen gefährlich nah. Wie war das mit der Regel, wer niemanden anfasst, wird nicht angefasst? Kennen diese Monster überhaupt Regeln? Die Angst steigert sich. Die sollen weggehen!

Es wird heller und ja, endlich geschafft. Es ist vorbei. Da steht schon der Verrückte mit seinem hämischen Grinsen und fragt, wie es war. Es war gruselig! Wer schon Zuhause auf dem Sofa bei Horrorfilmen die Augen öfter schliessen muss, sollte sich nicht alleine in die «Cave» wagen. Der Schreckensfaktor ist aber sehr individuell. Was für manche ein cooles Erlebnis ist, kann für Angsthasen mal kurz zum Horrortrip werden.

30 Helfer sorgen für den Grusel

Pro Abend zieht die Gruselhöhle rund 70 Gäste an, die den Nervenkitzel suchen. Die «Dark Nights» werden 2019 zum fünften Mal vom Verein «After Dark Entertainment» organisiert. Die rund 30 Mitglieder denken sich Jahr für Jahr die Szenarien aus und bauen die «Scare Zone» in einer Tägerwiler Gemüsehalle selbst auf.

«Wir sind eigentlich keine Horrorfreaks, sondern ganz verschiedene Leute, von denen jeder irgendetwas in das Projekt einfliessen lässt»

sagt Laura Razzino, die seit zwei Jahren dabei ist. Die Idee: Es soll gruselig sein, aber die Gäste sollen sich auch schnell wieder beruhigen. «Albträume gibt es keine», versichert sie.

Kreuzlinger Zeitung

Tägerwilen – Auch in diesem Jahr findet der wohl angsteinflössendste Live-Event in Tägerwilen statt. Seit drei Wochen lehrt das Team des Vereins «After Dark Entertainment» seinen Gästen das fürchten. Am kommenden Samstag findet der letzte Event für dieses Jahr statt. «CAVE» lautet das diesjährige Thema. Unerschrockene Gäste erleben den Horror hautnah in der «Scarezone», in welcher es von schaurigen Kreaturen nur so wimmelt.

Die Troglodyten-Truppe lehrt die Besucher das Fürchten. (Bild: zvg)

Die Story von den Dark Nights «CAVE»: Eine zwielichtige Firma hat vor Jahren eine Mine gekauft, um darin vermutete Kobaltvorkommen gewinnbringend abzubauen. Dass eine behördliche Bewilligung zum Abbau in der Mine nicht erteilt wurde, hinderte die gierigen Firmeninhaber nicht daran trotzdem still und leise nach dem begehrten Metall zu suchen. Durch die illegalen Grabungen taute der Permafrostboden der Mine auf. Eine sehr alte, bisher völlig unbekannte Spezies wird dadurch zum Leben erweckt. Da die Inhaber der Mine jedoch kein Kobalt finden konnten, wittern diese wiedererwartend das grosse Geschäft mit «Erlebnis-Expeditionen» für Besucher. Dabei wird völlig ausser Acht gelassen, dass die zum Leben erweckten Gestalten auf der Suche nach frischer «Nahrung» sind …

Die Vorbereitungen – eine Mammutaufgabe
«Die Planung des Events dauert Monate» so Flo Weber vom Organisationskomitee und zuständig für die Infrastruktur. Jeweils im Februar beginnen die ersten Arbeiten wie die Festlegung des Themas, Prüfung auf Machbarkeit, Sitzungen mit den eigenen Spezialisten wie SFX-Makeup Artisten und Hair Designern, Planung von Show-Acts etc. In diesem Jahr sind über 50 Helfer im Einsatz, um die Mammutaufgabe zu stemmen.

Kunstblut und Schokolade für die Haare
Jeweils an den Eventtagen bekommen die Komparsen ihr gruseliges Aussehen. Gut sechs Stunden vor Türöffnung unterziehen sich die Schauspieler einer teilweise schmerzhaften Umwandlung zum Gruselcharakter. Mit Kollodium beispielsweise werden dieses Jahr die vernarbten Gesichter auf Horror getrimmt. «Das Kollodium ziept ganz schön, und lässt die Haut anspannen» – so Marc ein Komparse. «Mit Marronikuchen oder sonstigen feinen Snacks, welche unsere Gastroverantwortliche jeweils für uns bereitstellt ist es aber gut auszuhalten!» so der Komparse. Eigens für die «Frisuren» der Gruselkomparsen entwickelte Hair Designer Kai Zorn diverse Texturen. Am Schluss kam eine spezielle Mischung in den Einsatz, welche aus einem grossen Anteil Schokolade besteht. «Auch wenn es extrem ungepflegt aussieht – was ja die Vorgabe war – riechen die Haare unserer Gruselkomparsen zum Anbeissen» – so ein SFX-Makeup-Artist.

 

Pressestimmen DN18

Pressestimmen DN2020