Pressestimmen DN18

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«Sie weinte und musste herausgeholt werden»

Nichts für schwache Nerven: Am Samstag können sich Horrorfans ihren Ängsten und Albträumen stellen. In Tägerwilen TG findet ein interaktiver Horror-Event statt.

«Die Besucher werden unter anderem in Zwangsjacken gesteckt, von verrückten Professoren überrascht und müssen sich vor einer blutdurstigen Krankenschwester retten», erzählt Laura Razzino, Organisationsleiterin des After Dark Entertainment Vereins.

Der Event, der am Samstag stattfindet und unter dem Motto «Clinic» läuft, ist aufgrund seines hohen Grusel-Faktors erst ab 18 Jahren freigegeben. Gäste beschreiben ihre Erlebnisse als «Gänsehaut pur» und «äusserst angsteinflössend». So musste der Anlass vergangene Woche für eine junge Frau unterbrochen werden: «Sie hatte Tränen in den Augen und musste ungefähr in der Hälfte rausgeholt werden», sagt Razzino.

 

Europapark als Inspiration

Das Programm finde jährlich samstags in den drei Halloween-Wochen statt und sei bisher wegen seines Grusel-Appeals ausschliesslich gelobt worden, so die Leiterin. Bereits zum dritten Mal in Folge können sich Gruselliebhaber und Horrorfreaks in einer umgebauten Lagerhalle auf der Konstanzerstrasse in Tägerwilen TG das Blut in den Adern gefrieren lassen.

Die Idee kam dem Verein, der nun aus rund 40 Mitgliedern besteht, nach einem Ausflug in den Europapark: «Wir fanden die Show dort extrem cool und wollten das auch, einfach in der Nähe», so die 25-Jährige. Darauf seien kleinere Garagenauftritte vor dem engsten Freundes-und Bekanntenkreis gefolgt, ehe man die Show dann im Jahre 2015 ausgebaut und in eine Halle verlegt habe.

Event könnte verlängert werden

Die Vorstellung, die auf maximal 100 Personen ausgelegt ist, findet diesen Samstag vorraussichtlich zum letzten Mal dieses Jahr statt. «Wenn der Event am Samstag ein grosser Erfolg werden sollte und der Ansturm noch da ist, könnte auch verlängert werden», so Razzino.

Da man die Tickets für den Event nicht käuflich erwerben kann, muss man sich auf der Website registrieren und die gewünschte Anzahl kostenlose Tickets anfordern. Erst nach erfolgreicher Registration erhalte man die Öffnungszeiten und den Anfahrtsweg.

Eigenes Monster buchen

Ziel des Vereins sei es, die Show kostenlos zu halten. Wenn ein Andrang von über 100 Leuten pro Vorstellung aber überschritten werden sollte, müsste im Folgejahr ein symbolischer Betrag von 5 Franken verlangt werden. «Wir müssten dann eine grössere Halle mieten und würden dann mit diesem Betrag die Unkosten decken», so die Organisationsleiterin.

 

Nebst den Live-Shocker-Events könne man seit diesem Jahr neu auch Komparsen für Kleinevents buchen, etwa für eigene Halloween- oder Horrorpartys. «Sein eigenes Monster zu buchen sorgt vor allem auf Themen- und Mottoveranstaltungen für Stimmung», erklärt Razzino.

Tagblatt, 30.10.2018

Das blanke Entsetzen: Nachtschicht in der Tägerwiler Unheilklinik

Am Samstag erwachten in der Konstanzerstrasse verschiedene Horrorfiguren zum Leben. Zum vierten Mal konnten die Gäste sich im Rahmen der «Dark Nights» ihren Albträumen stellen.

«Wir brauchen sechs Liter Blut von Ihnen», informiert die strenge Krankenschwester und führt den Patienten zu einem Vorhang. «Du musst ihnen helfen», fleht ein Geist, den scheinbar nur der Besucher sieht. Mit den Stimmen links und rechts wird man in einen Raum eingelassen. «Der Doktor empfängt Sie gleich», säuselt die nächste Krankenschwester ihrem Opfer ins Ohr, während sie ihm die Zwangsjacke anzieht. Auf einem Rollstuhl wird man durch den nächsten Vorhang geschoben, hinter welchem furchtbare, entstellte Figuren lauern. Sie sprechen den Patienten an und kichern wie im Delirium, während ein abgetrennter Fuss von der Decke baumelt.

«Wir können das besser als im Europapark»

Da kriegen die Besucher das fürchten. (Bild: PD)
Da kriegen die Besucher das fürchten. (Bild: PD)

Zum vierten Mal kann man sich in Tägerwilen an einer der drei «Dark Nights» in Angst und Schrecken versetzen lassen. «Die Idee fing vor vier Jahren ganz klein in einer Garage an», erzählt Organisationsleiterin Laura Razzino. «Nach einem Besuch der «Horror Nights» im Europa Park waren die Initiatoren Eveline, Mathias, Thomas, Sabrina, Marco und Tyler eher enttäuscht.» Die Freunde – sie möchten ihre Nachnamen geheim halten – fanden, sie könnten das besser und veranstalteten kurzerhand ihre eigene Horrorshow. Durch Bekannte kamen sie etwas später an die Halle an der Konstanzerstrasse, wo der Anlass auch dieses Jahr wieder veranstaltet wird. Aus der Gruppe von Freunden ist unterdessen ein Verein entstanden. Die «Dark Nights» seien schon auf viele positiven Rückmeldungen gestossen. «Besucher sagen uns immer wieder, wie schrecklich sie die Scare-Zone fanden», berichtet Razzino. Da es sich um eine Schreckenszone handelt, sei das als grosses Kompliment zu werten. So werde der Anlass auch zusehends grösser, obwohl nicht gewinnorientiert gearbeitet wird.

Rollstühle und Zwangsjacken sind Utensilien, welche die Besucher der «Dark Nights» nur allzu gut kennen lernen. (Bild: PD)
Rollstühle und Zwangsjacken sind Utensilien, welche die Besucher der «Dark Nights» nur allzu gut kennen lernen. (Bild: PD)

Untote machen sich nichts aus Geld

«Vergangenen Samstag konnten wir rund 85 Gäste gleichzeitig unterhalten.» Ob die Idee wachsen wird, steht noch in den Sternen. «Solche Horror-Shows müssen gut durchdacht werden. Wir bräuchten mehr Sponsoren und könnten wohl auch nicht mehr Tickets gratis vergeben.» Kommenden Samstag ist die letzte Horror-Show für dieses Jahr. Vorerst empfängt einen der sadistische Monsterdoktor noch gratis.

Thurgauer Zeitung (jetzt Tagblatt)

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